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"Das Grundeinkommen ist ein Menschenrecht"


Von Johanna Meyer und Alina Mayer - Prälat Kossen, jüngst ausgezeichnet für sein Engagement gegen ausbeuterische Verhältnisse in der Fleischindustrie, hat einen Vortrag vor SchülerInnen des 12. Jahrgangs gehalten. Dabei ging es um das "Bedingungslose Grundeinkommen" (BGE).


(Offizialat/Hörnemann)

Ist in unserer Gesellschaft Arbeit mit Status gleichzusetzen und kann man diesen nur erringen, wenn man Arbeit hat? Doch was geschähe dann mit Langzeitarbeitslosen oder Kranken, welche unfähig sind zu arbeiten? Braucht der Mensch wirklich Arbeit, um sich selbst zu verwirklichen und in der Gesellschaft soziales Ansehen zu erreichen? Diese und weitere Fragen stellte Prälat Kossen in einem sehr interessanten und lebendigen Vortrag zur Debatte. Täglich würden sich Menschen unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen ausbeuten und in die „moderne Sklaverei“ drängen lassen. Wäre ein "Bedingungsloses Grundeinkommen" hierfür eine Lösung?

„Das Grundeinkommen ist ein Menschenrecht“, hieß es in seinem Vortrag. Das Bedingungslose Grundeinkommen leite sich auf ein elementares Grundrecht ab, welches ein menschenwürdiges Leben garantiere und die Menschen vom täglichen Leistungsdruck befreie. Niemand solle gezwungen werden, unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten zu müssen. Auch die Arbeit in der Fleischindustrie nannte er hier als Beispiel. Das BGE würde jenen Menschen helfen, die solch eine Tätigkeit ausüben müssten, um ihre Lebensgrundlage zu sichern.


Zudem solle Kreativität und Individualität durch das BGE gefördert und Türen für verschiedene Berufswege geöffnet werden. Außerdem ermögliche es mehr ehrenamtliches Engagement. Des Weiteren zitierte Kossen häufig aus der Bibel und bezog sich auf die Werte des Christentums allgemein und berief sich auf die Werte Gerechtigkeit und Solidarität. Eine globalisierte Welt benötige Solidarität, wobei das Ergebnis aus mangelnder Solidarität Hungersnöte und Gewalt seien, weswegen das Rückgrat der Demokratie von freien und solidarischen Menschen gebildet werde.


Durch diese und viele weitere überzeugende Argumente präsentierte Kossen seinen Standpunkt und obgleich sein Engagement auf große Zustimmung stieß, wurden einige offene Fragen von den Schülern gestellt: Werden durch das bedingungslose Grundeinkommen nicht die Anreize zum Arbeiten genommen und würde das BGE nicht ein ökonomisches Ungleichgewicht schaffen? Gäbe es nicht eine bessere Lösung, die gezielt an die unterschiedlichen Bedürfnisse ansetzt? Prälat Kossen ging ausführlich und zugewandt auf die Fragen und Beiträge der Schüler ein, wodurch sich abschließend eine spannende Diskussion ergab.

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